Gründungsberatung: Welche Vorteile bringt sie? Teil 1
09.07.2019- Wissen wo die eigenen Schwächen liegen
- Damit Unerfahrenheit nicht zum Businesskiller wird
- Gründungsberatung kann man sich leisten
Gründungen sind spannend und aufregend. Damit ist nicht nur das finanzielle Risiko gemeint, sondern auch man selbst kann sich als Gründer ganz neu kennenlernen. Neben dem fachlichen Know-how, das man in die neue Unternehmung einfließen lässt, stellt das Business nämlich noch zahlreiche weitere Anforderungen an einen, mit denen man sich vorher unter Umständen nie beschäftigt hat.
So bereichernd es unter Umständen sein kann, sich sukzessive in neue Themengebiete einzuarbeiten, so sehr kann sich dies allerdings auch negativ auf die Gründung auswirken. Immerhin dauert es eine bestimmte Zeit, um sich das nötige Fachwissen anzueignen, um dann in dem jeweiligen Bereich entsprechend agieren und entscheiden zu können. Die investierte Zeit fehlt einem jedoch für die eigentlichen Aufgaben, sodass die Gefahr besteht, den eigentlichen Fokus aus dem Blick zu verlieren. Hinzu kommt, dass das angelesene Fachwissen kein wirkliches Expertenwissen ist. Zwar weiß man in groben Zügen worum es geht, stellen sich einem aber Hürden in den Weg oder lauern Fallstricke, ist man schnell aufgeschmissen. Unvorhergesehene Fehler, die nicht nur ins Geld gehen, sondern überdies ein Risiko für die gesamte Gründung sind, können die Folge sein.
Wissen wo die eigenen Schwächen liegen
Dementsprechend ist es ratsam, sich gleich zu Beginn einer Gründung mit den individuellen Grenzen auseinandersetzen. Je besser man sich selbst einschätzen kann und weiß, in welchen Bereichen man Unterstützung benötigt, desto gezielter kann man sich Hilfe holen.
Damit Unerfahrenheit nicht zum Businesskiller wird
Gründungen sind für viele Jungunternehmer eine einmalige Sache. Dadurch können sie nicht auf eigene Erfahrungswerte zurückgreifen und diese in ihr Business einfließen lassen. Große Unterstützung bieten beim Start des eigenen Unternehmens Gründungsberater. Sie haben sich auf diesen Geschäftsbereich spezialisiert und können abgestimmt auf den Einzelfall, Tipps und Hinweise geben und Gründer auf potenzielle Gefahren sowie Optimierungspotenziale hinweisen. Ihre Unterstützungsleistungen umfassen in erster Linie folgende Themengebiete:
- Analyse und Verfeinerung der Geschäftsidee
- Beratung rund um die Erstellung des Businessplanes
- Finanzierung des Unternehmens, aber auch das Privatlebens
- Fördermöglichkeiten
- Steuerliche und rechtliche Belange / Rechtsform
- Marketing und Vertrieb
- Personalmanagement
Während man also selbst eine große Portion Unsicherheit, die auf die persönliche Unerfahrenheit zurückzuführen ist, mitbringt, kann ein Experte diese kurzerhand vom Tisch wissen. Er weiß ganz genau, an wen man sich wenden muss, um Fördermittel zu beantragen, welche Förderprogramme überhaupt infrage kommen und welche Rechtsform die besten Bedingungen für das eigene Vorhaben mitbringt. Damit kommt man dem eigenen Traum der Selbstständigkeit einen großen Schritt näher und braucht sich nicht zu sorgen, wichtige Aspekte vergessen oder ihnen nicht die nötige Beachtung geschenkt zu haben.
Gründungsberatung kann man sich leisten
Neben kostenfreien Gründungsberatungen gibt es auch kostenpflichtige Angebote. Wobei man nicht grundsätzlich sagen kann, welche im Einzelfall den größten Nutzen bringen. Die Entscheidung bleibt einem selbst überlassen. Allerdings muss man die kostenpflichtigen Angebote nicht automatisch ausschließen, da es Zuschüsse, Darlehen oder auch Bürgschaften gibt, die dabei helfen, sich einen Berater leisten zu können. Jedoch unterscheidet sich der Umfang der Fördermittel von Bundesland zu Bundesland, daher lohnt ein Blick auf das Existenzgründungsportal des Bundeswirtschaftsministeriums, wo man sich umfassend über den finanziellen Support für Gründungsberatungen in den jeweiligen Ländern informieren kann.
Nicht blind vertrauen, der richtige Gründungsberater muss es sein
Die Suche nach einem geeigneten Gründungsberater sollte man nichts übers Knie brechen. Wie in so vielen Branchen, lauern auch hier einige schwarze Schafe, die es von vornherein auszusortieren gilt. Empfehlungen von Freunden und Bekannten sind grundsätzlich eine gute Möglichkeit, um einen vertrauenswürdigen Berater zu finden. In der Regel sind auch die Empfehlungen im Internet ein guter Gradmesser, um einschätzen zu können, mit wem man es zu tun hat. Letztlich sollte man auch auf das eigene Bauchgefühl hören. Ist der erste Eindruck nicht überzeugend, wird es der zweite voraussichtlich auch nicht sein.
An folgende Anlaufstellen kann man sich auf der Suche nach Unterstützung bei einer Gründung wenden:
- Die Bundesagentur für Arbeit. In einigen Bundesländern fördert die Behörde die Vorgründungsphase und ist damit eine gute Anlaufstelle nicht nur für erste Tipps, sondern auch wenn es um finanzielle Unterstützung geht.
- Industrie- und Handelskammern.
- Fortbildungszentren, die sowohl Weiterbildungen für die Existenzgründung anbieten als auch Gründungscoaches vermitteln.
Allerdings geht es hierbei in erster Linie um allgemeine Beratungsleistungen und darum die Basisskills eines Unternehmers zu vermitteln. Um einen Berater zu finden, der sich gezielt mit dem eigenen Unternehmen und den damit einhergehenden Besonderheiten auseinandersetzt, haben wir im zweiten Teil zum Thema Gründungsberatung eine Übersicht erstellt, welche Anlaufstellen sowie Berufsgruppen am ehesten für eine Gründungsberatung infrage kommen und wer gezielt Tipps geben kann, für eine vollumfängliche Beratung aber eher nicht angesprochen werden sollte.