Unternehmen in der Coronakrise was tun?
13.03.2020- Finanzielle Situation kritisch im Blick behalten:
- Nach Einsparpotenzialen Ausschau halten:
- Risikominimierung für das gesamte Team:
- Krise nicht verheimlichen:
- Als Unternehmer um Hilfe bitten:
Das Geheimnis zur Auflösung einer Unternehmenskrise ist es, sie rechtzeitig zu erkennen. Je schneller eine Schieflage bemerkt wird, desto einfacher lassen sich entsprechende Gegenmaßnahmen erarbeiten und realisieren.
Vor allem dann, wenn es sich um so genannte endogene Ursachen handelt. Davon spricht man, wenn unternehmerische Fehlentscheidungen eine Krise heraufbeschworen haben. Haben allerdings exogene Schocks, wie zum Beispiel eine Rezession, unerwartete Gesetzesänderungen oder aber ein Coronavirus, zu einer Unternehmenskrise geführt, erschwert das den Umgang damit erheblich.
Im aktuellen Fall müssen zahlreiche Wirtschaftsbereiche mit großen finanziellen Einbußen rechnen. Airlines berichten über Stornierungen gebuchter Flugtickets, in Hotels herrscht Leere, Veranstaltungen müssen verschoben, Theaterstücke abgesagt werden. Neben dem wirtschaftlichen kommt auch das gesellschaftliche Leben mehr und mehr zum Erliegen. Während Streamingdienste und TV-Sendungen enorme Einschaltquoten generieren, versucht die Politik andere Wirtschaftszweige vorsichtig zu beschwichtigen, indem sie finanzielle Hilfe in Aussicht stellt.
Was also sollten Unternehmen in Zeiten des Coronavirus tun, um die Krise wenn schon nicht abzuwenden, dann aber wenigstens die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten?
Finanzielle Situation kritisch im Blick behalten:
Selbstverständlich hat man als Unternehmer stets die relevanten Kennzahlen im Blick. In einer Krisensituation sollte man Bewegungen im Zahlenwerk nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sie können Anzeichen für kurzfristige Kursrutsche sein, so wie sie aktuell auch beim DAX zu beobachten sind.
Nach Einsparpotenzialen Ausschau halten:
Abzuwarten, wie sich die Coronakrise weiterentwickelt, ist im Augenblick unangebracht. Trotz diverser Maßnahmen ist nicht davon auszugehen, dass sich die Ausbreitung des Virus kurzfristig stoppen lässt. Ganz im Gegenteil, man geht davon aus, dass wir hier in Deutschland noch ganz am Anfang stehen und sich langfristig wahrscheinlich zwischen 60 und 70 Prozent der deutschen Bevölkerung mit dem Virus infizieren werden. Die Politik setzt auf eine Verlangsamung der Neuinfektionen, damit die medizinische Versorgung dem Bedarf der Coronapatienten gerecht werden kann. Diesen langen Atem muss man auch als Unternehmer mitbringen und dementsprechend schauen, an welchen Stellen sich Geld sparen lässt, um so dafür zu sorgen, dass sich Rücklagen im besten Fall sogar noch kurzfristig aufstocken lassen. Wenn man bereits mit einem Unternehmensberater zusammenarbeitet, kann man diesen in einer solchen Situation um Hilfe dahingehend bitten, welche individuellen Maßnahmen ergriffen werden können, um die Auswirkungen der Krise für das Business so gering wie irgend möglich zu halten.
Risikominimierung für das gesamte Team:
Wer darauf besteht, dass trotz der Krisensituation alle Mitarbeiter ins Büro kommen, verstärkt damit die Gefahr, dass sich das gesamte Team infiziert und womöglich dem dennoch entstehenden Arbeitsaufkommen nicht gerecht werden kann. Daher sollte man also auch hier nicht geduldig bleiben, sondern entschlossen die Mitarbeiter dazu auffordern, von zu Hause aus zu arbeiten. Zwar ist der Anlass sehr traurig, aber für viele Unternehmen bringt die Krise die Chance mit sich, zu prüfen, wie und ob der Geschäftsbetrieb sich auch dann aufrecht erhalten lässt, wenn die Mitarbeiter nicht vor Ort sind.
Uns ist natürlich bewusst, dass es zahlreiche Branchen gibt, in denen die persönliche Anwesenheit der Mitarbeiter unverzichtbar ist. Aber auch hier ist verantwortungssvolles Verhalten des Unternehmers gefragt und es gibt die Möglichkeit zur Einflussnahme: Man kann zum Beispiel die Kunden oder Gäste dazu ermuntern, Termine beziehungsweise Besuche nicht wahrzunehmen. Vor allem dann nicht, wenn man sich bereits krank fühlt oder befürchtet, sich möglicherweise angesteckt zu haben.
Krise nicht verheimlichen:
Man muss sich bewusst machen, dass man selbst die Krise nicht zu verantworten hat und auch nur sehr bedingt Einfluss darauf nehmen kann. Ist es bereits soweit, dass man zunehmend in Zahlungsschwierigkeiten gerät, ist es alles andere als zielführend, nun den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass die Krise schon vorbeigehen wird. Ehrlichkeit ist angesagt. Geschäftspartner, Kunden, Mitarbeiter und Kapitalgeber haben ein Recht darauf zu erfahren, wie es um die finanzielle Situation bestellt ist. Durch ein proaktives Handeln lassen sich bedrückende Anfragen wegen des Zahlungsausfalls vermeiden. Und im besten Fall kommen einem die Geschäftspartner dann ja sogar entgegen. Es ist wichtig, sich im Klaren darüber zu sein, dass sich die Situation hoffentlich bald ändern wird und man später wieder mit den gleichen Menschen zusammenarbeiten und gute Geschäfte abwickeln möchte.
Als Unternehmer um Hilfe bitten:
Hat einen die durch das Coronavirus hervorgerufene Krise eiskalt erwischt und die eigene Unternehmung steht quasi von jetzt auf gleich vor dem Aus, sollte man nicht in den Panikmodus fallen, sondern versuchen Ruhe zu bewahren. Auch wenn es in den vergangenen Jahren hierzulande keine vergleichbare Krise gab, so wissen erfahrene Unternehmensberater wie man mit Krisensituationen umgehen muss. Sie kennen Lösungen, auf die man selbst wahrscheinlich nie gekommen wäre. Um einen Experten in der Nähe zu finden, der bestenfalls fundierte Erfahrungen im Handling krisengeschüttelter Unternehmen vorweisen kann, sollte man diesen speziellen Bedarf in das Briefing aufnehmen und nach Postleitzahlen gefiltert, die Anfrage auf UnternehmensberaterScout ausschreiben. Es handelt sich dabei um eine Online-Plattform, auf der zahlreiche Berater registriert sind, um mit Unternehmen in Kontakt zu treten.