Homeoffice nicht kategorisch ablehnen, Mitarbeiter schätzen Vertrauen!


Die Corona-Krise hat auch den größten Homeoffice-Gegnern keine andere Wahl gelassen: Um den Laden am laufen zu halten, mussten Arbeitgeber ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten lassen. Und nicht nur die Chefs, sondern auch die Angestellten mussten sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen.

Homeoffice als Dauerlösung | Foto: (c) VinzentWeinbeer/pixabay.com

So wurde die schlechte technische Ausstattung sowie die besondere Herausforderung hinsichtlich der Kinderbetreuung moniert. Genützt haben die Beschwerden wenig. Die privaten Büros wurden aufgerüstet und tatsächlich hat sich die heimische Situation immer besser eingespielt, sodass sich Kinderbetreuung und Homeoffice plötzlich nicht mehr ausschlossen. Waren viele Mitarbeiter vielleicht anfangs sehr skeptisch gegenüber dieser neuen Arbeitssituation, so fällt es ihnen nun um so schwerer, die neu gewonnene Freiheit wieder aufgeben zu müssen. Mit den Lockerungen geht nämlich einher, dass immer mehr Arbeitnehmer in ihre Büros zurückkehren können beziehungsweise müssen.

Freiheit und Zufriedenheit motivieren

Während einige Arbeitnehmer sich freuen, wieder mehr räumlichen Abstand zwischen das eigene Zuhause und das Büro zu bringen, würden viele andere auch weiterhin gerne ihre Arbeit aus dem Homeoffice erledigen. Sie konnten in den letzten Wochen die Vorzüge des Homeoffice kennenlernen: Im Büro gibt es in der Regel relativ feste Zeiten, an die man sich zu halten hat. Im Unterschied dazu kann man sich die Arbeit zu Hause selbstständig einteilen, vorausgesetzt man hat keine festen Termine. Während der eine Angestellte sich am besten vormittags konzentrieren kann, erlebt der andere erst in den späten Abendstunden seine produktive Hochphase.
Unabhängig davon, dass sich auf diese Weise die Arbeit optimal dem persönlichen Rhythmus anpassen lässt, führt es oftmals auch dazu, dass die Aufgaben besser und sogar in deutlicher kürzerer Zeit erledigt werden. Dies mag zwar für viele Arbeitgeber irritierend sein, weil sie davon überzeugt sind, dass die besten Leistungen unter ihrem wachsamen Auge erbracht werden.

In der Praxis sieht das jedoch ganz anders aus. Eine bessere Arbeitsleistung geht damit einher, dass Mitarbeiter deutlich motivierter, ausgeglichener und zufriedener sind. Dies sind sie in der Regel, wenn sie sich die Arbeit so organisieren können, wie es für sie am besten mit ihrem Alltag harmoniert.

Der Schein trügt was im Büro nach Arbeit aussieht, muss nicht auch Arbeit sein

Ein weiterer Irrtum von Chefs ist, dass sie glauben, dass man im Homeoffice nicht so viel arbeitet wie im Büro. Sie gehen davon aus, dass die Angestellten fleißig arbeiten, da sie ja wie gebannt vor ihren Monitoren sitzen. Nur weil es so aussieht, als würden sie jobrelevante Tätigkeiten verrichten, muss das aber nicht so sein. Auch die sozialen Netzwerke sowie Amazon, Ebay & Co. können die ganze Aufmerksamkeit fordern und dazu führen, dass man die Arbeit kurzerhand vollkommen vergisst. Schließlich muss man sowieso noch eine bestimmte Zeit im Büro verbringen und da kann man ja noch mal nebenbei ein bisschen shoppen oder aber die Freunde und Follower auf Facebook und Instagram über die Erlebnisse des letzten Wochenendes auf dem Laufenden halten.
Aber nicht nur die digitale Welt lädt zu Ablenkungen ein, sondern auch in der Küche trifft man auf Kollegen und zieht den kleinen Plausch mit ihnen vor, anstatt schnellstmöglich an den Schreibtisch zurückzukehren. Arbeiten von Zuhause geht für viele Arbeitnehmer mit deutlich mehr Produktivität einher.

Ist die Arbeit erledigt, bedeutet es, mehr Freizeit zu haben und/ oder sich um die Familie kümmern zu können. Dementsprechend ist die Motivation deutlich größer, die Arbeit qualitativ hochwertiger und in weniger Zeit zu erledigen, um sich anschließend mit anderen Dingen beschäftigen zu können. Ohne Verantwortungsbewusstsein und Disziplin ist das selbstverständlich nicht machbar. Vielen Arbeitnehmern fällt es schwer, sich selbst zu motivieren wie auch strukturieren; für sie ist es jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung, sich im heimischen Kontext nicht ablenken zu lassen.

Ist die Abschaffung des Homeoffice sinnvoll?

Obwohl es keine direkte Notwendigkeit des Homeoffice mehr gibt, sollten Arbeitgeber genau abwägen, ob sie ihren Angestellten diese Option wieder nehmen. Dafür ist es entscheidend zu prüfen, welche Arbeitgeber sich sehr wohl gefühlt und unter den veränderten Umständen möglicherweise sogar besser als zuvor gearbeitet haben. Sie um diese Chance zu beschneiden und damit die Produktivität zu verringern, wäre aus Arbeitgebersicht nicht zielführend. Zudem ist es aber auch wichtig, ein Auge darauf zu haben, wer sich durch die Präsenz im Büro und die Arbeit mit Kollegen und Chef motivieren lässt. Bietet man beide Optionen und überlässt den Angestellten die Entscheidung, von wo aus sie arbeiten, lässt sich trotz Abwesenheit das Betriebsklima deutlich verbessern. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass sich dies auch positiv auf die Außenwahrnehmung eines Unternehmens auswirkt. Insbesondere Fachkräfte fühlen sich durch das Vertrauen eines Chefs deutlich mehr wertgeschätzt als durch Kontrolle. Damit werden Arbeitgeber zwar vor die große Herausforderung gestellt, sich zukünftig noch mehr auf ihre Mitarbeiter verlassen zu müssen, aber es wird sich auszahlen.

Ist man unsicher, ob und wie man das Homeoffice den Mitarbeitern als Option bietet, kann man sich vorab mit einem Unternehmensberater dazu austauschen und gemeinsam neue Arbeitskonzepte erarbeiten. Berater auf diesem Gebiet lassen sich über https://UnternehmensberaterScout.de finden.

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