Re-Start -wie man sich für die zweite Chance bereit macht
04.04.2017Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitermachen - so einfach es klingt, so schwer ist es doch, diesen Spruch in der Realität umzusetzen. Gerade als Unternehmer, der mit seiner Firma gescheitert ist. Anstatt gleich wieder von vorne zu beginnen, ist man viel zu sehr damit beschäftigt zu analysieren, warum man hingefallen ist. Auch die Angst, beim nächsten Mal einen ähnlichen Sturz zu erleiden, lässt viele von einem "Re-Start" zurückschrecken. Doch das ist falsch.
Dies zeigen nicht zuletzt Trends aus den USA, die immer mehr auch in Deutschland Fuß fassen. In den Vereinigten Staaten gibt es seit vielen Jahren spezielle Veranstaltungen, auf denen Unternehmer sprechen, die mit ihrer Firma gescheitert sind und einen erfolgreichen Neuanfang gewagt haben. Es geht darum, Anderen Mut zu machen und zu zeigen, dass ein einmaliger Misserfolg nicht dazu führen sollte, seinen Traum vom eigenen Unternehmen aufzugeben. Bei der Kultur des Scheiterns geht es darum, aus den Fehlern zu lernen und es beim nächsten Anlauf besser zu machen.
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Wichtig ist vor allen Dingen, dass man beim Scheitern mit Banken, Kreditgebern und Lieferanten offen umgeht und so einen Schlussstrich unter sein Projekt ziehen kann. Auf diese Weise erhöht man die Chancen auf eine erneute Finanzierung, die meist die Voraussetzung für einen zweiten Versuch ist.
Im folgenden Schritt geht es darum, genau zu analysieren, was die Gründe für den Misserfolg waren und wie man diese in Zukunft vermeiden kann. Nur auf diese Weise wird man Banken, Kunden & Co. ein weiteres Mal von sich überzeugen können. Hierzu gehört auch, dass man sich um noch ausstehende Verbindlichkeiten kümmert und notfalls ein geregeltes Insolvenzverfahren einleitet. Andernfalls gilt man bei Banken als nicht kreditwürdig und ohne finanzielle Mittel wird ein zweiter Anlauf nur schwer möglich sein. Zu den ersten Anlaufstellen für Re-Starter gehören die Industrie- und Handelskammern sowie speziell ausgerichtete Schuldnerberatungen.
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